Griechenlands Arche

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Eine Negativbilanz

Griechenlands Arche

Wen hätte Noah mitgenommen?

Preview Abbildung vom Wolfrhine Arche Noah Projekt

"Das Wolfrhine Arche Noah Projekt". Wir treffen es überall: Das Arche Noah Prinzip. Ähnlich wie die Untergangs-Szenarien der Apocalypsen-lastigen jüngsten Film-Epoche steht es für ein unmenschliches oder zumindest wenig halb-göttliches (phil. für menschliche nicht animalische Moral und Ethik) Prinzip: das des Neuanfangs, gepaart mit einer Auslese, einer Selektion basierend auf dem Wunsch die Welt neu zu ordnen. Erschreckend dabei ist die Analogie zum Völkermord und dem Genozid wie in ethnischen Rivalitäten oder dem National-Sozialismus vorkommend, die wahrscheinlich nicht jedem gleichins Auge sticht. Sollte es aber. | Artist: Basil Wolfrhine (in courtesy of Atelier Wolfrhine) | provided by Wikimedia Commons | © CC BY-SA 3.0

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Lesedauer: 4 mins

Dem Ursprungsland der westlichen Welt, dem Quell der ersten Philosophen, Geburtstätte der Physik und Sternenkunde, dem Archipel auf dem der Demokrat die Welt erblickte, steht das Wasser bis zum Hals. Was sagt das über die westliche Welt aus? Vieles.

Wenn Noah heute eine Arche bauen würde, wen, so frage ich mich, würde er von uns Flachpfeiffen, die wir es nicht schaffen, auf die Fragen der heutigen Zeit kluge Antworten zu finden, mitnehmen?

In dem Film "Children of Men", welcher zu einem meiner Lieblings-Untergangsszenarien-Filme gehört, ist es das Baby und die fruchtbare Mutter, die gerettet werden müssen, da es in dem Film zum Zeitpunkt des Geschehens keine Kinder mehr gibt auf der Welt. Natürlich hat jeder und jede Partei im Film wieder einen ganz anderen Plan, was mit dem Kind passieren soll. Wie im wahren Leben.

Aber spannend ist doch, dass der Film nicht allzu weit von der Wahrheit entfernt ist. Der Film zeigt auf eindrucksvolle Weise wie sich die Menschen an sinnlosen Interessenkonflikten aufreiben, wo es doch ohne Nachwuchs gar keinen Grund mehr gäbe sich noch darum abzumühen. Und auch die westliche Welt hat angeblich ein Kinderproblem. So zumindest die berühmte Alterspyramide, die momentan wohl eher wie ein Pilz aussieht. Aber, das frage ich mich schon seit langem, was ist eigentlich so schlimm dran, dass mal die Älteren in der Mehrheit sind und nicht in der Minderheit? Geht es darum dummes Kaufvolk zu züchten, weil bekanntermaßen die Jugend mehr konsumiert? Oder geht es darum, dass die Alten zu klug sind, um sie zu einem neuen Krieg zu überreden?

Fakt ist jedenfalls, der vorgegebene Grund, es würden Arbeitskräfte fehlen, die die #Rente finanzieren und zu viele, die Rente bekämen, ist schlichtweg eine Scheinrechnung und meiner Ansicht nach nicht hinreichend begründet. Was ergibt das für einen Sinn? Die #Jobcenter sind voll von Menschen, die Arbeit suchen und ältere Menschen verbrauchen weniger Geld als Jüngere. Und wie kann es Mangel an Arbeitskräften geben wenn es Mangel an Arbeit gibt? Oder sind damit billige Arbeitskräfte gemeint?

Und die #Hoffnung einiger Zyniker, es würden sich bei ein bisschen Panikmache dann mehr Intellektuelle an dem Aufruf mehr Kinder zu bekommen beteiligen, ist zwar im Ansatz gar nicht so blöd, aber ich hatte in der Menschheitsgeschichte tendenziell eher das Gefühl, dass es immer nur ein bestimmtes verfügbares Kontingent an Geist gab, was dann entweder auf 3 oder 300 verteilt wurde. Also so gesehen erreichen wir damit eventuell nur das Gegenteil. Also, so frag ich noch einmal: wen würde Noah mitnehmen?

Während Mitte, Rechts und Links sich weiter auf unterschiedlich dilettantische Art den schwarzen Peter bezüglich der Misere zuschieben, ist eines Fakt: die Geburtenrate ist nicht das Problem. Die Menschen mit Immigrationshintergrund auch nicht. Denn aufgepasst ihr Genies: weit gefasst sind wir das nämlich alle. Aber die meisten hatten wohl in Geschichte einen Fensterplatz.

Und was macht die gute alte einheimische #68er Generation und ihre verloren gegangene Identifikation, da sie sich über "gegen" etwas definierte, was dank ihnen heute kaum mehr existiert und somit ihnen ihren Anhaltspunkt weggenommen hat? Sie debattiert fleißig weiter. Über Islamisierung, #Islamophobie, #Homophobie, #Antisemitismus, Antiamerikanismus, ob sie nun russisch oder chinesisch lernen müssen, über US Außenpolitik und so weiter. Dabei wäre es mal wichtig über Erhalt zu reden. Über Europa, und das äußere so wie auch linke und rechte Kräfte gerade fleißig an dem Ast sägen, auf dem wir alle sitzen.

Will man Panikmachern glauben, ist Griechenland der erste von so einigen Dominosteinen im EU-Gebäude. Aber vielleicht ist genau das das Problem. Negativbilanzen. Noah sollte vielleicht nur jene mitnehmen, die zu ausgewogenen und positiven Bilanzen neigen.

Dann wird wohl ein kleines Boot genügen. Und ich fürchte fast, dass ich mir dann wohl auch schon mal Schwimmflossen kaufen gehen sollte.

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