Nur die Unwissenheit steht im Wege. - Wüssten wir, was sie wissen: nämlich ein "Mehr" an Etwas, egal wie dieses Etwas aussehen mag - wir wären andere.
Wir würden uns nach dem morgendlichen Jogging, oder Walking, oder nach einer veganen Mahlzeit lebendig fühlen, ein Gebet könnte uns näher zu Gott bringen, ein neues philosophisches Manuskript uns belehren und erleuchten.
Was wir stattdessen ernten, ist Mitleid. Das ist unausweichlich, denn niemand kann Repräsentant aller Ideologien gleichzeitig sein. Es ist mindestens genauso schwer, Theist und Atheist gleichzeitig zu sein, wie Fleischesser und Vegetarier.
Und was, wenn wir uns nicht entscheiden wollen? Und verschiedene Dinge mit uns vereinbaren können? #Klassikradio und #LoveParade? Veggie-Burger und Hackbraten? Krawatte und Tätowierung? (Ok, Letzteres kam mit der Hipsterbewegung und stellt keinen Widerspruch mehr dar) Nun... es könnte schwierig werden. Es gibt zwar kein Ambivalenz-Verbot... aber eine Menge an subtilen Botschaften, die dich als surreales Wesen deklarieren.
Der Weg aus dieser Entscheidungsschwäche... oder gar Identitätslosigkeit: Zugehörigkeit? Ideologien? Vielleicht in Form eines Vereins oder Verbandes, einer Mitgliedschaft in einer Jungpartei?
Egal ob Tupperware-Parties, Kirchengemeinde oder Yoga-Stunden: Sind wir danach ein wenig schlüssiger, ein wenig identitätsbehafteter? Und wer gleich in allen öffentlichen oder privaten Ideologieträgern akzeptiert wird, kann sich Glückspilz nennen?
Versteht mich nicht falsch: Meinetwegen können die Walking-Stöcke Spuren im Asphalt hinterlassen, das weinende Kamel der lachenden Sonne folgen und eine Menge Plastik auf einer dieser mysteriösen Tupperware-Parties hin und her gereicht werden... Ich bin auch bereit, mich in diesen Lebensbereichen weiterzubilden... Aber schwierig wird es, wenn mir ein Vertreter dies als DEN richtigen Weg beschreibt.
Dann kann ich nämlich eins und eins zusammenzählen: Auf welchem Weg sind wir dann?
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