Als man von dem Plan hörte, dass #Facebook und #Google gern eigene Funk-Netz-Satelliten in die orbitale Erd-Umlaufbahn katapultieren möchten, damit man eine eigene Infrastruktur zur Betreibung aufwendiger Sozialer Netzwerke und einer ununterbrochenen Netzversorgung bis in die entlegensten Gebiete sichern kann, hat man ja schon innerlich mit dem Kopf geschüttelt. Als man hörte, dass #Amazon mittlerweile Pakete auch mit Drohnen ausliefern würde ging es einem ja auch schon einmal so. Irgendwie fragt einen das tiefste Innere instinktiv beängstigt: "wo soll das hinführen?"
Nichts gegen Drohnen. Sie sind eine tolle Erfindung. Kann man mit Ihnen doch eine Menge Geld bei Filmdrehs sparen, in dem man an Stelle von unnötigen Hubschrauber-Unfällen in der Luft, Drohnen die Luftaufnahmen die man braucht filmen lässt. Würde die selbe #Drohne aber anstelle des Aufklärungssatelliten als Aufklärungsdrone versehentlich des Nachbars Tochter beim Oralsex mit ihrem neuen Freund filmen wäre das allerdings wahrscheinlich nicht mehr ganz so lustig. Aufklärung ist da vielleicht nicht das richtige Wort der Wahl. Mal von dem Einsatz beim Militär ganz abgesehen, der weit über die Aufklärung hinaus geht um es milde auszudrücken. Wie weit der Wahn mit den Drohnen aber in der momentanen Phase der Euphorie geht sieht man an dem jüngsten Beispiel.
Da Facebook und Google nun festgestellt haben, dass sich eigene Satelliten nicht "lohnen", da sie Millionen kosten und sich somit nicht rechnen würden - so zumindest die neue offizielle Variante - will man nun, ganz gemäß des momentan anhaltenden und zunehmenden Zeitgeistes, den Plan nicht ganz verwerfen und auf ... nun raten Sie mal ... richtig: Drohnen umsteigen, um das Netz der Netze und natürlich insbesondere IHRE Netze auszubauen. Um eine ständige Erreichbarkeit, auch in abgelegeneren Gebieten zu garantieren. Vor allem geht es dabei natürlich um den Ausbau ihrer "Kundschaft". Und was nicht erwähnt wird aber für mich nur allzu logisch erscheint: da es sich herum gesprochen hat, dass das Geschäft mit den Drohnen ja gerade boomt und auch Nachrichtendienste von deren "Nähe" am "Kunden" begeistert wären, könnte das sicherlich zu sogenannten Synergiegeschäften führen, die den sozialen Netzwerken eventuell einige Beschaffungskosten ersparen würden, wenn da noch ein "Beobachter" mitfliegen darf.
Witzig ist wie man inzwischen den Konsumenten durch die Möglichkeit solche Drohnen käuflich erwerben zu können "ins Vertrauen zieht", denn was der Bauer nicht kennt, das isst er nicht. Das ist - wenn es wirklich gewollt ist - ziemlich geschickt. Kinder wünschen sich zum Geburtstag nun alsbald Drohnen, die sie dann über die Wiese vom Nachbar fliegen lassen können um das gefilmte Material dann ins #Internet zu stellen und ein paar Social-Klicks zu erhaschen. Die Drohne wird zu unserem Haustier, einem ständigen Begleiter, den wir nicht mehr irritierend finden, dem wir kaum noch Misstrauen entgegen bringen auf Grund seiner ständigen Anwesenheit. Kommt irgend jemandem das bekannt vor? Oder muss ich deutlicher werden? :-) Ich könnte auch fragen: na, klingelt's? :-)
Aber gut, während ich weniger als andere Kollegen und Volksvertreter panisch reagiere, die spüren wie man Wähler mit der ganzen Datenschutz-Skandalisierung verängstigen kann, treibt mich ein ganz anderer erschreckender Gedanke um: Ich musste unweigerlich an die Bilder der Science Fiction Filme der letzten Jahrzehnte denken, in denen permanent Etwas von links nach rechts und über Kreuz durch das Bild geflogen kommt und die Akustik der Szenerie summt wie der Hummelflug im Frühling. Es kommt mir bei längerem Nachdenken so vor, als wenn wir von dieser Zukunftsvision nicht mehr allzu weit entfernt sind. Wer kann da noch gute und schlechte Flugobjekte im Wirbel unterscheiden? Das wird sicher viele Ausartungen mit sich bringen, die langfristig ausgebesserte Regelungen bedürfen. Und was ist mit den Flugrechten, den strengen Gesetzten im Luftraum und den gesetzlichen Regelungen bei Abstürzen? Ei das wird lustig. Ich freu mich schon auf die ersten Einbrüche der Euphorie. Eines ist gewiss: für die schreibende Zunft gibt es immer etwas zu tun.
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Und schon wieder nähern wir uns mit einem kleinen Schritt Orwells Vision der Zukunft etwas an. Nach den letzten Geheimdienstskandalen muss man mittlerweile wohl auch kein Fan von Verschwörungstheorien mehr sein, um beim großzügigen und uneigennützigen Plan von Facebook - den Menschen Internet zu bringen - gewisse Zweifel zu haben, ob da nicht doch die ein oder andere Drohne mehr macht als das was sie vorgibt zu machen. Ich denke die Sache mit der Technologie war ein Fehler in der Geschichte der Menschen und wir sollten wieder alle zurück in die Höhlen oder auf die Bäume :)
Nur gut, dass ihr Fazit nicht allzu Ernst gemeint war, sonst würden wir stark an unserer Leserschaft zweifeln ;-)
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