Top 7 der skurrilsten Lebenskünstler

Britta Leuchner
Geschrieben von:

Britta Leuchner

Filmkritikerin, freie Publizistin

Rezension

Top 7 der skurrilsten Lebenskünstler

Ein Kommentar zu einem Kommentar

Preview Abbildung eines Filmausschnitts des BluRay DVD Covers zum Kinofilm - Wag The Dog - 1997

Filmausschnitt vom BluRay/DVD Cover zum Kinofilm "Wag The Dog" aus dem Jahr 1997 David Koechner, Tom Bahler und Dustin Hoffman (vorne im Bild v.l.n.r) und Robert De Niro und Anne Heche. (hinten im Bild v.l.n.r.)

Preview Abbildung eines Filmausschnitts des BluRay DVD Covers zum Kinofilm - Up in the Air

Filmausschnitt vom BluRay/DVD Cover zum Kinofilm "Up in the Air" aus dem Jahr 2009, mit den Schauspielern Anna Kendrick und George Clooney (v.l.n.r.)

Preview Abbildung eines Filmausschnitts des BluRay DVD Covers zum Kinofilm - Schlussmacher

Filmausschnitt vom BluRay/DVD Cover zum Kinofilm "Schlussmacher" aus dem Jahr 2013, mit den Schauspielern Matthias Schweighöfer und Nadja Uhl (v.l.n.r.).

Preview Abbildung eines Filmausschnitts des BluRay DVD Covers zum Kinofilm - What a Man - 2011

Filmausschnitt vom BluRay/DVD Cover zum Kinofilm "What a Man" aus dem Jahr 2011, mit den Schauspielern Elyas M’Barek, Sibel Kekilli und Matthias Schweighöfer (v.l.n.r.)

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Lesedauer: 4 mins

Selbstbeweihräuchernde Schmonzetten wie "What a man" und "Der Schlussmacher" mit Filmen wie "Wag the Dog" oder "Up in the Air" durch solch einen Artikel auf eine Stufe zu stellen, adelt den Dorfköter. Unnötig. "Up in the Air" als auch "Wag the Dog" sind gesellschaftskritische fein ausgearbeitete kleine Meisterwerke, die gar nicht so fern ab von der Realität liegen im Übrigen, ob man sie mag oder nicht, während solche Teenager-Komödien wie "Der Schlussmacher" oder "What a man" billiger schnell fertig gedrehter Klamauk aus der Konservendose im vorgetäuschten Kinogewand ist. Aber nur weil ein Film es geschafft hat Kinoformat zu erreichen, vor allem im digitalen Zeitalter, wo es nur noch ein Zehntel kostet solch einen Film zu drehen, finde ich nicht dass man ihnen unnötig mehr Aufmerksamkeit widmen muss als ihr es ständig hier auf moviepilot macht. Ihr rührt ganz schön die Werbetrommel für diese völlig unbedeutenden Streifen. Muss man das verstehen? Es gibt doch genug zu berichten.

Ich verstehe ja, dass ihr das junge Internetpublikum erreichen wollt, aber Filminteressierte die sich solch ein Online Magazin geben, sind oft reflektierter als bloße Facebook-Surfer. Die meisten "Likes" solcher Filme im Netz sind eh total gefaked, das merkt man relativ schnell, weil sie sich wenig Mühe geben das zu tarnen. Und das gabs schon immer. Früher haben die Manager von Teenie Bands bei den CD Stores massenweise CDs bestellt um ihre einfallslosen unbedeutenden Massenware-Bands in die Charts zu kriegen und haben sich bei VIVA und Musikzeitschriften eingekauft, heute labern sie dich überall im Netz mit diesen schwachsinnigen Filmklamotten zu, die ein gesammelter Haufen schlechter #Regie, schlechten Schauspiels, #0815 Licht, völlig einfallsloser Kameraführung sind und das einmal eins der "Huch was hast du gerade gesagt?" Gags durchziehen. Vom einem Drehbuch wollen wir mal gar nicht erst anfangen zu reden. Ich weiß nicht ob man das so nennen darf. Außer ein paar Gags, keine Innovationen. Nichts. Keine Leidenschaft der Macher. Null. Nichts zu entdecken. Keine Zeile Text die nicht hätte gestrichen werden können. Und dann immer dieser permanent hochgehaltene angeblich so authentische Nuschelton. Es ist einfach so offensichtlich dass diese Leute keine Liebe zum Film haben, sondern einfach nur schnell einen ihrer Massenware-Kalauer abdrehen wollen, um wieder einen IMDb Eintrag mehr zu haben und dann schnell wieder nach Hause zu ihrem Heimchen zu dürfen, dass es mich anwidert. Soviel Spießigkeit und Einfallslosigkeit gepaart mit Respektlosigkeit gegenüber dem Metier in einer Branche der es nach abenteuerlustigen Streitern dürstet, die die Landschaft bereichern, da guck ich mir lieber schlecht produzierte Hobbyfilme auf youtube an als diesen Mist, der nur soweit kommen konnte, weil man von Anfang an die richtigen Leute kannte.

Und diese Branche ist hierzulande so heuchlerisch. Als wenn der Umstand allein, dass jemand "viel" tut, schon ausreicht um denjenigen zu adeln, während andere die unlängst hätten zu Wort kommen müssen dreimal überlegen ob sie ihren Senf ablassen sollen oder nicht. Der Independent-Film als Instanz, als Image, ist leider in diesem Land nie eine wirklich vergleichbare Institution wie in anderen Ländern gewesen und hat, da die Filmlandschaft in #Deutschland eh an ihren kleinen Grenzen des Sagbaren und den geografischen Absatzgrenzen krankt, auch nie die Chance bekommen eine zu werden. Filmkunst hat hier keinen "Raum". Den nehmen sich, wie man hier sieht, andere. Im zunehmend aufkommenden Zeitalter der digitalen Filmerei, #Youtube, und Filmmach-Inflation und durch ein - man könnte sagen - übertragbares Prinzip der Clouds auf darstellende Künste (Jeder ist heute ein Künstler) wird das auch zunehmend schwerer nachzuholen.

Bleibt nur zu hoffen dass das konzentrierte nicht "gecloudete" Kunsthandwerk und das schwer zu erklärende Kunst-"Phänomen" in seiner okulten und oft an eine Person gebundenen Form seinen Weg da raus irgendwo hin findet, wo man es wiederfinden und wieder entdecken kann, sonst seh ich einer traurigen Zukunft entgegen, die gar nicht so weit entfernt ist von der Schreckensvision der im Gleitstuhl sitzenden stumpfsinnigen "Menschenwürste" aus Wall-E ... die sich dann zu ihrem pinkfarbenen Kleister im Pappbecher What a man als Einschlafunterhaltung servieren lassen ...

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