Thale - Ein dunkles Geheimnis

Britta Leuchner
Geschrieben von:

Britta Leuchner

Filmkritikerin, freie Publizistin

Filmrezension

Thale - Ein dunkles Geheimnis

Eine Kritik zum Kino-Film

Preview Abbildung des BluRay DVD Covers zum Kinofilm - Thale - 2012

BluRay/DVD Cover zum Kinofilm "Thale" aus dem Jahr 2012, in der Hauptrolle Silje Reinåmo.

Themen Bereich
Lesedauer: 3 mins

Thale (EN) | Thale - Ein dunkles Geheimnis (DE) | 2012

Regie: Aleksander Nordaas
Drehbuch: Aleksander Nordaas
Originalsprache: Deutsch
Produzenten: Bendik Heggen Stønstad
Musik: Raymond Enoksen, Geirmund Simonsen
Kamera: Aleksander Nordaas
Schnitt: Aleksander Nordaas

Schauspieler (Cast):

Silje Reinåmo: Thale
Erlend Nervold: Elvis
Jon Sigve Skard: Leo
Morten Andresen: Hvittkledd

Produktion: Film Fund FUZZ, Yesbox Productions
Produktionsland: Norwegen
Länge: 76 Min. | Freigabe: FSK 16

Ok, also um für Kurzleser am Anfang zum Kern zu kommen: Nein, ihr könnt ihn weglassen. Wer nach norwegischen Filmen sucht, weil er/sie von der Erzählkraft und Atmosphäre vorheriger Filme gleicher Nationalität positiv überrascht war, so wie auch Hollywood schon längst ein Auge auf die skandinavische Filmästhetik und die darin eingebetteten ungewöhnlichen Geschichten geworfen hat und einen #Remake nach dem anderen in den Windkanal der Norweger stellen (man hätte sich gewünscht sie wären auf dem Auge blind gewesen), der wird bei diesem Film feststellen müssen, das jeder Hype auch ein Klischee ist, und nicht jeder norwegische Film an die Besonderheiten seiner Vorgänger anschließen kann. Das mag wie eine profane Erkenntnis klingen, aber in diesem Falle ist es mehr als das: Denn hier hat man bewusst damit geworben. Und die Idee zum Film hätte auch durchaus Potential, spielt sie doch mit vielen Instinkten, die uns dazu bewegen den Film in die Auswahl zu nehmen.

Es hätte ein schöner Film über eine absurde Geschichte und eine Reise in unser Inneres werden können. Stattdessen wurde es ein schlechter TV Vorabendfilm mit zwei extrem schlecht geführten Schauspielern, die versuchen in den unmöglichsten Szenen "Kunst" zu machen wo jeder Experte für künstlerisch anspruchsvolle Szenen sofort das Gefühl von Fremdschämen bekommt bei so viel Gewolltheit und Nicht-Gekonntheit. Und Charisma hätte die Priorität bei dem Cast der Protagonistin sein müssen, stattdessen entschied man sich für eine nackte Nachrichtensprecherin.

Ein paar schöne Kamera-Ideen, die sich aber viel zu sehr aufdrängen, als auch eine schöne Grundidee konnten mir 0.5 Punkte abluchsen, aber mehr kann ich für diesen extrem verhunzen "Wir schweigen uns an und starren auf eine nackte Frau in einer Badewanne und das soll Kunst sein" Film abgewinnen, der auch keine #Innovation in sich versteckte. Ich liebe "schweigsame" Filme, aber nach dem Satz "Fass hier nichts an" und die Denkpause bevor ein Halbwüchsiger den Raum mit der nackten Frau in der Badewanne verlässt sind mir zuviel peinliches Gewolltes und zu wenig Gekonntes ... Auch bin ich bereit Filme zu empfehlen, die hunderttausend Logikfehler und grottenschlechte Szenen lieblos aneinander kleben, wenn sich zumindest EINE bahnbrechende Innovation in dem Streifen verbirgt (ja, hat es alles schon gegeben). Aber leider ist die auch noch so emphatische Suche in diesem Film vergebens. Casting 1 von 10 Punkte für den sehr echt wirkenden kotzenden Mann mit dem Blues Brothers T-Shirt. Der Rest des Cast, völlig daneben gegriffen. Kamera 1 von 10 Punkten für die Lichtspiele im Keller und die Perspektive-Spiele zwischen den beiden jungen Männern, wenn einer zum anderen ins Bild kommt. Aber 0 von 10 Punkten für die #Regie und das völlig versemmelte Drehbuch und somit landen wir am Ende bei 0.5 Gesamtnote.

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