Pakt der Wölfe

Britta Leuchner
Geschrieben von:

Britta Leuchner

Filmkritikerin, freie Publizistin

Filmrezension

Pakt der Wölfe

Eine Kritik zum Kino-Film

Preview Abbildung des BluRay DVD Covers zum Kinofilm - Pakt der Wölfe - 2001

BluRay/DVD Cover zum Kinofilm "Pakt der Wölfe" aus dem Jahr 2001, mit den Schauspielern Mark Dacascos und Samuel Le Bihan. (v.l.n.r.)

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Lesedauer: 3 mins

Le Pacte des Loups (FR) | Pakt der Wölfe (DE) | Brotherhood of the Wolf (EN) | 2001

Regie: Christophe Gans
Drehbuch: Stéphane Cabel, Christophe Gans
Originalsprache: Französisch
Produzenten: Richard Granpierre, Samuel Hadida
Musik: Joseph LoDuca
Kamera: Dan Laustsen
Schnitt: Xavier Loutreuil, Sébastien Prangère, David Wu

Schauspieler (Cast):

Samuel Le Bihan: Grégoire de Fronsac
Vincent Cassel: Jean-François de Morangias
Émilie Dequenne: Marianne de Morangias
Monica Bellucci: Sylvia
Jérémie Renier: junger Thomas d'Apcher

Produktion: Canal+, Davis-Films, Eskwad
Produktionsland: Frankreich
Länge: 142 Min. | Freigabe: FSK 16, JMK 16

Ich kann durchaus nachvollziehen was viele hier an diesem Film begeisterte und ja, es gab auch eine Menge einzigartiger Ideen und Atmosphären zu sehen, aber ich konnte es trotzdem nicht: mich zu 100% auf ihn einlassen. Dafür tropfte es mir manchmal einfach zu dick von der Leinwand.

Es war mir schlichtweg oft einfach zu "seifig" und übertrieben. Im Schauspiel, im Kampf, in der Musik. Überall wurde oft sehr dick aufgetragen. Und ein gutes Gericht besteht nun mal nicht daraus, dass man einfach alle Gewürze maßlos hineinschüttet. Gepaart mit der Zeit, in der der Film spielt und den permanenten Fackeln im Bild hatte es durch den Kitsch immer etwas von diesen nachgestellten Szenen aus den billigen Geschichts-Dokus. Und immer noch eins drauf: "Marianne so wach doch auf!" --- und eine hohe Frauenstimme jault auf im Chor der Filmmusik, die Geigen jaulen, ein trauriger Blick zum Schatten an der Wand, der an ihr Sterben im Bett erinnert. Schlussszene ... Seine Faust hält er übers Meer, der Sand rieselt heraus, seine Stirn wirft sich in Falten und die Pauken schlagen zum Schlussakkord. Und so geht es die ganze Zeit.

Ich kann es auch nicht genau erklären, es gibt ja Filme denen der dicke Brotaufstrich gut steht, aber die Kampfszenen standen mir hier vielleicht zu sehr im Widerspruch zu dem Ethnoliebes-Trief. Alles wirkte sehr bemüht, man hatte nicht das Gefühl die Emotionen überwältigen einen, sondern sie werden einem herausgepresst. Eine Art Kampf & Kitsch Opera. Das war mir einfach zu viel.

Für Liebhaber der Drei Musketiere sicherlich ein sehenswerter Film, wenn man von dem mangelnden Eigenhumor absieht, der hier gänzlich fehlt. Wäre der Film von 1989 gewesen, hätte ich ihm wegen vereinzelten Ideenreichtums 6 Punkte gegeben, aber für einen Film aus dem neuen Jahrtausend waren selbst mir, der sonst wenig darauf wert legt, die Spezialeffekte etwas zu angestaubt. Und die Charaktere einfach zu eindimensional. So reicht es mir grad mal bis zur 5.0 ...

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