Ich finde solche Themen zu wichtig als dass ich solch einen Schund gut bewerten kann. Das Thema wurde schon filmisch mehrmals umgesetzt. Keine der Umsetzungen war schlecht, aber auch keine war wirklich gut. Und diese hier ist von allen am überflüssigsten ... So ein wichtiges Thema mit schlechtem Schauspiel zu karikieren, finde ich schlimmer als fremdschämen.
Hier geht es nicht um ein historisches Attentat in #München von 1972, sondern hier geht es um ein historisches Attentat auf das Genre Historiendrama, welches hier durch diesen sinnlosen Beitrag seinen Durchschnitt guter Genrefilme weit nach unten korrigiert hat.
Für 1,2 Schauspieler in der Besetzung tut es mir leid, diesen Verriss hier öffentlich zu dokumentieren, für den Rest des Casts jedoch ehrlich gesagt nicht. Ist ja auch nicht der Nabel der Welt, die böse Britta. Aber die Besetzung lässt schon Schlimmes ahnen und das tritt auch schleunigst ein. Ein durch und durch im Stil einer TV-Vorabend-Schmonzette mit der heißen Nadel gestricktes und gehäkeltes Pseudo-Spektakel, welches wohl den Eindruck erwecken will, dass die schlechten Darstellungen und Mimen der Nachmittags-Historien-Dokus, wenn Szenen nachgestellt werden, nun das neue Mittelmaß von historisch wert(vollem/losem) Schauspiel sind.
Es gibt Filme, da macht es Spaß sie zu verreißen, und es gibt sogar Filme, da macht es Spaß sie zu schauen, obwohl sie so schlecht gemacht sind, und es gibt Filme, da ärgert man sich maßlos über die gewollte und nicht gekonnte Attitüde und gleichzeitige Selbstüberschätzung, die der Film ausstrahlt. Dieser Streifen hier, gehört zur letzteren Kategorie und hat was die oberflächliche Wirkung betreffen soll, alle Register versucht zu ziehen. Der Laie wird den Gummiadler unter Umständen sogar als Broiler schlucken. Und genau deswegen ist in solchen Fällen wichtig, dass die Filmkritik zur Stelle ist und ihr hässliches Werk verrichtet.
Denn so dürfen wir sie nicht einfach durchkommen lassen! Da muss die rote Karte gezogen werden und gesagt werden: Historiendrama als Film ist und bleibt eine Königsdisziplin die schon zu viel Elend gesehen hat. Bis hierhin und nicht weiter.
Mehr habe ich zu diesem Film nicht zu sagen, denn solch verschwendetes Polaroid im einzelnen auseinanderzunehmen wäre eine höchst selbstzerstörerische und psychologisch schwer verkraftbare Selbstgeißelung.
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