München 72 - Das Attentat

Britta Leuchner
Geschrieben von:

Britta Leuchner

Filmkritikerin, freie Publizistin

Filmrezension

München 72 - Das Attentat

Eine Kritik zum Kino-Film

Preview Abbildung des BluRay DVD Covers zum Kinofilm - München 72 - 2012

BluRay/DVD Cover zum Film "München 72" aus dem Jahr 2012, mit den Schauspielern Rainer Bock, Heino Ferch, Benjamin Sadler, Christoph Zrenner (v.l.n.r.)

Themen Bereich
Lesedauer: 3 mins

München 72 – Das Attentat | 2012

Regie: Dror Zahavi
Drehbuch: Martin Rauhaus
Originalsprache: Deutsch
Produzenten: Ariane Krampe, Nico Hofmann
Musik: Ulrich Reuter
Kamera: Gero Steffen
Schnitt: Fritz Busse

Schauspieler (Cast):

Rainer Bock: Bruno Merk
Heino Ferch: Dieter Waldner
Benjamin Sadler: Ulrich Wegener
Christoph Zrenner: Walther Tröger

Produktion: Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF), teamWorx Television & Film
Produktionsland: Deutschland
Länge: 90 Min. | Freigabe: FSK 12

Ich finde solche Themen zu wichtig als dass ich solch einen Schund gut bewerten kann. Das Thema wurde schon filmisch mehrmals umgesetzt. Keine der Umsetzungen war schlecht, aber auch keine war wirklich gut. Und diese hier ist von allen am überflüssigsten ... So ein wichtiges Thema mit schlechtem Schauspiel zu karikieren, finde ich schlimmer als fremdschämen.

Hier geht es nicht um ein historisches Attentat in #München von 1972, sondern hier geht es um ein historisches Attentat auf das Genre Historiendrama, welches hier durch diesen sinnlosen Beitrag seinen Durchschnitt guter Genrefilme weit nach unten korrigiert hat.

Für 1,2 Schauspieler in der Besetzung tut es mir leid, diesen Verriss hier öffentlich zu dokumentieren, für den Rest des Casts jedoch ehrlich gesagt nicht. Ist ja auch nicht der Nabel der Welt, die böse Britta. Aber die Besetzung lässt schon Schlimmes ahnen und das tritt auch schleunigst ein. Ein durch und durch im Stil einer TV-Vorabend-Schmonzette mit der heißen Nadel gestricktes und gehäkeltes Pseudo-Spektakel, welches wohl den Eindruck erwecken will, dass die schlechten Darstellungen und Mimen der Nachmittags-Historien-Dokus, wenn Szenen nachgestellt werden, nun das neue Mittelmaß von historisch wert(vollem/losem) Schauspiel sind.

Es gibt Filme, da macht es Spaß sie zu verreißen, und es gibt sogar Filme, da macht es Spaß sie zu schauen, obwohl sie so schlecht gemacht sind, und es gibt Filme, da ärgert man sich maßlos über die gewollte und nicht gekonnte Attitüde und gleichzeitige Selbstüberschätzung, die der Film ausstrahlt. Dieser Streifen hier, gehört zur letzteren Kategorie und hat was die oberflächliche Wirkung betreffen soll, alle Register versucht zu ziehen. Der Laie wird den Gummiadler unter Umständen sogar als Broiler schlucken. Und genau deswegen ist in solchen Fällen wichtig, dass die Filmkritik zur Stelle ist und ihr hässliches Werk verrichtet.

Denn so dürfen wir sie nicht einfach durchkommen lassen! Da muss die rote Karte gezogen werden und gesagt werden: Historiendrama als Film ist und bleibt eine Königsdisziplin die schon zu viel Elend gesehen hat. Bis hierhin und nicht weiter.

Mehr habe ich zu diesem Film nicht zu sagen, denn solch verschwendetes Polaroid im einzelnen auseinanderzunehmen wäre eine höchst selbstzerstörerische und psychologisch schwer verkraftbare Selbstgeißelung.

Add new comment

The content of this field is kept private and will not be shown publicly.

Plain text

  • No HTML tags allowed.
  • Lines and paragraphs break automatically.
  • Web page addresses and email addresses turn into links automatically.