Let Me In

Britta Leuchner
Geschrieben von:

Britta Leuchner

Filmkritikerin, freie Publizistin

Filmrezension

Let Me In

Eine Kritik zum Kino-Film

Preview Abbildung des BluRay DVD Covers zum Kinofilm - Let Me In - 2010

BluRay/DVD Cover zum Kinofilm "Let Me In" aus dem Jahr 2010 mit der Schauspielerin Chloë Grace Moretz. Der Film ist eine US-amerikanische Neuverfilmung des schwedischen Originals "So finster die Nacht" aus dem Jahr 2008.

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Lesedauer: 3 mins

Let Me In (EN/DE) | 2010

Regie: Matt Reeves
Drehbuch: Matt Reeves, John Ajvide Lindqvist
Originalsprache: Englisch
Produzenten: Alexander Yves Brunner, Tobin Armbrust, Donna Gigliotti
Musik: Michael Giacchino
Kamera: Greig Fraser
Schnitt: Stan Salfas

Schauspieler (Cast):

Kodi Smit-McPhee: Owen
Chloë Grace Moretz: Abby
Richard Jenkins: Vater
Elias Koteas: Polizist
Cara Buono: Owens Mutter

Produktion: Overture Films, Exclusive Media Group, Hammer Films
Produktionsland: Vereinigte Staaten, Großbritannien
Länge: 116 Min. | Freigabe: FSK 16

Den meisten empörten Kopie-Kritiken im Netz bezüglich der schamlosen US-Coverversion eines sehr besonderen und originellen skandinavischen Streifens ist wenig hinzuzufügen. Sowie auch dem Original-Film 'So Finster Die Nacht' eigentlich nicht, der, wie war es anders zu erwarten, um Längen besser und eigenständiger ist, als die US 'Cloverfield' Variante. Und genau aus diesem Grund wohl für genügend Aufmerksamkeit sorgte, um in den Staaten zur Kenntnis und Vorlage für ein US-Teeny Remake genommen zu werden.

Warum das in ein kurz darauf folgendes #Remake münden musste ist irgenwie unklar, aber wundert uns alle nicht wirklich, oder? Aber würde man soviel finanzielles Risiko eingehen, wenn die zu erwartende Gegenwehr des informierten Publikums die Umsatzzahlen drücken könnte? Oder setze man darauf, dass viele das Original auf Grund fehlender Kenntnis über Filme aus Skandinavien nicht kennen können? Ein Kompliment an die US-Filmindustrie ist es jedenfalls nicht gerade, sich direkt 2 Jahre danach an ein Remake zu machen. Andererseits verhilft das Remake natürlich zu einer größeren Streuung, sonst würde wahrscheinlich niemand der US-Film-Fanboys überhaupt etwas von dieser tollen Kinder-Geschichte für Erwachsene wissen. So gesehen ist es schon wieder gut, dass es das Remake gibt und ein wenig von der ungewöhnlichen Story bis in die letzten Ecken des Filmpublikums durchgereicht wurde. Schließlich wurde vieles Eins zu Eins kopiert, was eigentlich eine Kritik sein müsste aber in dem Fall vermieden hat, dass der Film ein chronischen #Hollywood-Anstrich bekommt, und somit wurde das Ganze für die Verschmäher nicht US-produzierter Filme neu verpackt und vielleicht hat es ja den einen oder anderen dazu gerührt, sich das Original noch einmal anzuschauen.

Aber es ist schwer hier neutral zu bewerten, denn Vieles was ich an dem Remake mag, ist Eins zu Eins vom Original abgekupfert und somit nicht der Verdienst des Remakes. Und ich bin froh dass ich das Remake nicht zu erst gesehen habe, denn die US-Filme neigen zu einer Überdosis Gewürze und man soll bekanntlicher Weise nach Rotwein kein Rosé trinken. Das Original ist um Längen dezenter gezeichnet aber an den entscheidenden Stellen sogar etwas herber. Insgesamt wirkt das Remake überladender, somit das Original also ruhiger aber dafür dynamischer.

Dann vergebe ich mal 5 Gnaden-Punkte. 1 punkt an die Macher, da sie das Original wohl genauso mochten wie ich und ganz heiß darauf waren direkt ein Remake nachzuschieben, und 4 Punkte an die Darsteller, die nichts dafür können in einem Remake zu spielen und alle im Rahmen dessen wie der Film sein will, ein abgerundetes Schauspiel darboten.

Aber meine Empfehlung an Liebhaber subtiler Ausnahmefilme ist ganz klar: Original "So Finster Die Nacht" bitte anschauen und dabei auch ein wenig die Erwartungen resetten und nicht gleich die Nase rümpfen wenn es nicht nach großem amerikanischen Leinwandkino aussieht! Das ist gewollt. Und das ist gut so.

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