King Kong

Britta Leuchner
Geschrieben von:

Britta Leuchner

Filmkritikerin, freie Publizistin

Filmrezension

King Kong

Eine Kritik zum Kino-Film

Preview Abbildung des BluRay DVD Covers zum Kinofilm - King Kong - 2005

BluRay/DVD Cover zum Kinofilm "King Kong" aus dem Jahr 2005, mit der Schauspielerin Naomi Watts (unten im Bild). Mithilfe der Motion-Capture-Technik wurde die Mimik von Andy Serkis auf den computeranimierten King Kong übertragen.

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Lesedauer: 3 mins

King Kong (EN/DE) | 2005

Regie: Peter Jackson
Drehbuch: Peter Jackson, Fran Walsh, Philippa Boyens
Originalsprache: Englisch
Produzenten: Jan Blenkin, Carolynne Cunningham, Peter Jackson
Musik: James Newton Howard
Kamera: Andrew Lesnie
Schnitt: Jamie Selkirk

Schauspieler (Cast):

Naomi Watts: Ann Darrow
Jack Black: Carl Denham
Adrien Brody: Jack Driscoll
Thomas Kretschmann: Captain Englehorn
Colin Hanks: Preston

Produktion: Universal Pictures, WingNut Films, MFPV Film
Produktionsland: Vereinigte Staaten, Neuseeland, Deutschland
Länge: 187 Min. | Freigabe: FSK 12, JMK 12

Ich finde dieser Film hat es, auch wenn er nicht gerade zu den typischen "Britta"-Favourites gehört, nicht verdient von Action- und Sciencefiction-Fans auf Grund ihrer Abgestumpftheit gegenüber der Actionintensität rund gemacht zu werden. Nur weil er ihrer Meinung nach unnötige Überlängen hat. Und dann werden ausgerechnet Szenen kritisch aufgelistet, wo dieser Film eindeutig mal Mut bewiesen hat, versucht hat etwas Einzigartiges in einen Genre-stereotypischen Film zu integrieren, und Peter Jackson - der sich mit dem Film einen Kindheitstraum erfüllt hat (und das spürt man auch) - sich hat nicht vom Standard-Science-Fiction-Tempo vorschreiben lassen, wann er sich austoben darf und wann nicht. Solche Szenen wie die "Rutschszene" auf dem Eis, oder die langen Establisher im New York der 1930-er, oder die lange Schlucht (will jetzt nicht zu sehr spoilern) wären zu anderen Zeiten und wenn es davor kein "King Kong" gegeben hätte, eindeutig Klassiker-Szenen geworden und werden hier völlig in ihrer Besonderheit verkannt.

Schauspielerisch war der Film ganz sicher kein Highlight und die Synchronstimmen scheinen es den Schauspielern nachzumachen. Und schade auch, dass Naomi Watts nur eine einzige Geste spielen durfte, nämlich "offener Mund und glasige Augen". Aber das ist nun mal bei der klassischen Rollenverteilung des Films und der Original-Geschichte zu verbuchen. Und es gibt sicherlich Schauspielerinnen, die dabei weitaus "dämlicher" ausgesehen hätten.

Aber die harten Kritiker des Films, dessen Filmlisten sich ironischer Weise nicht wirklich von "King Kong" absetzen, scheinen hier nur nach Zerstörung New Yorks durch einen Riesenaffen gegeifert zu haben und hätten ganz gut in das Publikum dieses Theaters gepasst, in dem King Kong gefesselt vor ihnen steht. Sie waren offensichtlich nur enttäuscht darüber, dass es hier vor allem um Liebe und Leidenschaft geht. Und zwar auf verschiedenen Ebenen. Und jedes mal mit höchst selbstzerstörerischen Potential. Geschickt verwebt hier Jackson, der eigentlich nicht zu meinen Regie-Favouriten zählt, für solche Filme art-untypisch Selbstzerstörung verschiedener Lebewesen durch ihre Liebe und Leidenschaften ineinander, zeigt uns wie Mensch und Tier gleichermaßen blind ihren Sehnsüchten folgen und hinterlässt am Ende einen Haufen Scherben aller Beteiligter, weil jeder der Beteiligten bereit war für sein Verlangen Scherben zu hinterlassen. Auch gefällt mir die provokante Anti-These "Das Biest wurde von der Schönheit getötet", da sie das Potential von Verlangen karikiert und gleichermaßen das Schöne was oft mit dem Zarten, Unschuldigen und Unzerstörerischen gleichgesetzt wird, als heimliche Gefahr entlarvt. Alles Spielereien natürlich, aber für solch einen Film keine schlechten, wie ich finde.

Es ist wie gesagt nicht unbedingt mein Filmgeschmack, aber was Jackson hier mit einem #Klassiker versucht hat, kann durchaus als mutig und sehenswert beurteilt werden.

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