King of Devil's Island (Alternativ: Der König von Bastøy, Originaltitel: Kongen av Bastøy) ist ein norwegischer Gefängnis-Insel- #Thriller, der von der Grundstimmung oberflächlich sicher viele an Shutter Island erinnern wird. Der Film ist aber alles andere als ein pompöser Hollywood- #Blockbuster (ohne Shutter Island zu Nahe treten zu wollen, ein großartiger Film), nein vielmehr ist King of Devil's Island eine autobiografische #Tragödie von einem Überlebenden aus einer Jugendhaftstrafanstaltsinsel, die zu der Zeit wo sie noch existierte, sicherlich bereits so einige Menschenrechtskonventionen verletzt haben dürfte, und aus heutiger Sicht unvorstellbar wäre. Zumindest in Deutschland. Und im Gegensatz zu Shutter Island ist King of Devil's Island kein Greenscreen Film mit monströsen Schluchten und Klippen, sondern spielt authentisch auf einer eisigen und grau vernebelt, verregneten norwegischen Insel. Es gibt fast nichts an dem Film zu kritisieren außer vielleicht die manchmal etwas unbegründet wirkenden Anfeindungen und plötzlich wiederkehrenden Zusammenhalte der Jungs aus der Baracke, je nach dem wie es die Story grad brauchte. Aber auch das könnte aus dem Leben gegriffen sein.
Der Film ist auf jeden Fall erfolgreich um eine authentische Aura bemüht. Und das Schicksal der Jungs unter dem Joch des Gefängnis-Direktors, großartig gespielt von keinem geringeren als dem international bereits schwer beschäftigten norwegischen Schauspieler Stellan Skarsgård, ist so erdrückend und ergreifend, dass man hin und wieder das Bedürfnis verspürt Pause zu drücken und kurz durchzuatmen, bevor man sich weitere Schicksalsschläge der Jungs zumutet. Welche übrigens ebenfalls fast durchgängig mit schauspielerisch überdurchschnittlichen Leistungen glänzen. Natürlich spielt der Film auch viel mit dem Klischee des norwegischen Wetters, was aber hier die menschlich "kalte" Atmosphäre auf der Insel sehr gut unterstreicht.
Also Fazit: ein von der #Regie, dem Schauspiel, der Coloration und dem Schnitt her äußerst gelungener Film, der nicht so leicht in eine Schublade zu stecken geht und auch sonst nicht den Eindruck vermittelt schon mal dagewesen zu sein. Angenehm fällt auch auf, dass er trotz erdrückender Stimmung fast gänzlich ohne heulende Geigen und Trommelwirbel auskommt.
Hinweis: zur leichten Abendunterhaltung nicht zu empfehlen.
Add new comment