Man nehme 2 große #Schauspieler, einen abgrundtief fliegenden Filmtitel, der Gewalt verspricht und ein mittelmäßiges Drehbuch, welches sich mit Hilfe von ein paar Postkartenphilosophie-Sprüchen aus seiner Belanglosigkeit zu retten versucht und testet mal wie viel Zuschauer sich das ganze bis zum Schluss antun. In meinem Fall entsteht der Eindruck: alle Beteiligten haben wohl Jobs gebraucht. Ein Gefühl, was in der Stärke bei mir eigentlich eher deutschen "Lasst-Uns-Fördermittel-Verprassen"-Filmen vorbehalten ist.
Der Titel ist Programm und lässt in seinem Stil die Erwartungen auch schon tief sinken. Mal ehrlich, was für ein billiger Titel ist denn bitte "Killing Saison". Die Story? Altes Rezept: Revanche mit erwarteten unerwarteten Wendungen in den Köpfen der jeweiligen Gegenspieler. Die Szenerie? Auch nicht neu. Der Plot und Meta-Ebenen? Wirken wie Ausreden für einen C-Film mit Pfeil und Bogen. Aber lassen wir die sinnlosen lückenfüllenden Filmebschreibungen. Kommen wir zu meiner Motivation für eine Rezension: 2 große Schauspieler für ein altes filmisches Missverständnis und dann auch noch schlecht umgesetzt zu verheizen und dabei auch noch positive Kritiken von auffällig vielen Zuschauern zu bekommen, von denen man in ihrer Erklärung schon merkt, dass sie etwas nicht verstanden haben:
Wann lernen die Menschen endlich, dass man so keine ernsthafte Kriegsaufarbeitung macht und solch ein Film in solch einer Besetzung auch nicht automatisch ein guter Film ist. Wir sind das Jahrhundert in dem bereitwillig immer und immer wieder Gewalt in Filmen realistisch dargestellt wird, mit 1 Mill. Ausreden, dass das so sein müsse, immer und immer wieder. 20 Kilo Filmblut pro Drehwoche. Selbst im Mittelalter, wo es Exorzismus, Steinigungen und andere brutale Strafen gab, war der Mensch mit seinem Auge nicht so oft Zeuge von vor ihm realistisch und vor allem nah inszenierter Gewalt wie im Jahrhundert der Medien. Das wäre so als hätte man die Mehrzahl aller Menschen damals bei jeder Folter direkt mit dem Kopf einen halben Meter davor angeschnallt und zum Zuschauen gezwungen. Was wäre wohl psychisch aus ihnen und somit aus der Menschheit geworden? Was soll aus uns werden? Die, die wir all das fressen. Vor allem: Was soll der Mensch hier noch Neues lernen?
Hier meine klare und undiplomatische direkte Botschaft: Lasst es gut sein, ihr Ausreden-Erfinder. Ihr merkt selbst schon nicht mehr wie ihr dem Allen verfallen seit. Wie es für euch "normal" geworden ist. Ich habe den Film im 2. Drittel ausgemacht, weil er mir nichts Neues und auch nichts wirklich glaubhaft Wichtiges vermittelt. Und Unterhaltung ist es auch nicht. Soll es auch nicht sein. Und brauch ich auch nicht unbedingt, da ich auch ernsthafte Filme aus anderen Gründen schaue.
Aber das hier war gar nichts. Rein gar nichts. Einfach nur sinnlose Dialoge und sinnlose Gewalt mit der ewig unfreiwillig komisch klingenden Synchronstimme von Travolta, die immer so daher tänzelt als wolle er gleich als Ghostbuster einen Witz machen. Und DeNiro, den ich mag, spielt wie immer sich selbst ohne der Rolle eine nachvollziehbare Tiefe zu geben. Was auch schwer ist bei dem Drehbuch. Der Anfang und dieser billige Titel des Filmes hätten mich schon stutzig machen müssen: schlecht inszenierter Auftakt und von Travolta in seiner Eingangsszene unterirdisch schlecht gespielte Rolleneinführung. So hangelt sich der Film mit Jägermeister zu seinem Tiefpunkt, den er dann lange hält. Von mir: Null Sterne.
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