Feuchtgebiete

Britta Leuchner
Geschrieben von:

Britta Leuchner

Filmkritikerin, freie Publizistin

Filmrezension

Feuchtgebiete

Eine Kritik zum Kino-Film

Preview Abbildung des BluRay DVD Covers zum Kinofilm - Feuchtgebiete - 2013

BluRay/DVD Cover zum Kinofilm "Feuchtgebiete" aus dem Jahr 2013, mit der Hauptdarstellerin Clara Juri. Der Film war wie schon das Buch sehr umstritten. Kritiker warfen der Autorin, der ehemaligen VIVA Moderatorin Charlotte Roche eine schlichte Handlung und Pseudo-Tabubruch vor. Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki verurteilte das Buch 2008 als "literarisch wertlos".

Themen Bereich
Lesedauer: 3 mins

Feuchtgebiete (DE) | Wetlands (EN) | 2013

Regie: David F. Wnendt
Drehbuch: Claus Falkenberg, David F. Wnend
Originalsprache: Deutsch
Produzenten: Peter Rommel
Musik: Enis Rotthoff
Kamera: Jakub Bejnarowicz
Schnitt: Andreas Wodraschke

Schauspieler (Cast):

Carla Juri: Helen Memel
Meret Becker: Helens Mutter
Axel Milberg: Helens Vater
Christoph Letkowski: Robin
Marlen Kruse: Corinna

Produktion: Rommel Film, Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF)
Produktionsland: Deutschland, Spanien
Länge: 109 Min. | Freigabe: FSK 16

Deutsche RTL-Samstagnacht-Kleinkunst mit ein bisschen "Oops"-Faktor und Dr. Sommer aufgepeppt, welcher ich eigentlich nicht so viel Worte widmen wollte, aber ich habe es satt wie das alles seit Jahrzehnten zunehmend hingenommen wird und Formate wie #Dschungelcamp dann noch zum Grimme-Preis vorgeschlagen werden, während in deutschen Kinos Mösenwitze Kasse machen sollen.

Aber diese beiden #Bücher als auch dessen Filmadaptionen reihen sich ein in eine Schweiger-Schweighöfer-Liefers-Generation der "leicht erheiternden" Schunkel-Provinz-Hollywoodler mit Fritzchen-Witzchen und Frettchen in der Hose und Bierflasche in der Hand und zeigen der Welt, dass wir Deutschen Köpfchen und Humor haben ...

Deutsches Boulevard-Theater wie wir es seit Jahrzehnten von hier gewohnt sind, mit Lokalkolorit, wo man sich immer wünscht, dass die Lokalität eine andere gewesen wäre, die hier färbt.

Wir sind und bleiben Spitzenreiter im erschaffen grandioser Kopfschüttel-Facepalm-Filme, bilden mit garantiertem Fingerspitzengefühl gekonnt das internationale Schlusslicht der Geschmacklosigkeit und können das noch nicht einmal mit Erzählkunst aufwiegen, zumindest was die hochdotierten schwer finanzierten Streifen und ihr Niveau angeht. Das muss man den Medienboards und Buchverlagen lassen: Sie haben ein gezieltes Händchen für Projekte, die international wirklich mithalten können und leisten somit einen wichtigen Beitrag dazu, dass der deutsche Film und das Land der Dichter und Denker international an Anerkennung gewinnt.

Aber was tun - als Produktion oder Verlag - mit einem Markt, der schon aufgeteilt ist, wo ein Menschenleben nicht ausreicht um alle großen Bücher gelesen und alle guten Filme gesehen zu haben? Richtig: Man muss sich einen neuen Markt und neue Leser erschaffen. Willkommen im Jahrtausend der Film und Buchverblödung. The new Generation X. Die Zeiten der schlauen Bücher sind vorbei.

Ein Punkt für die Nahaufnahmen der Augen von der Juri, obwohl ich den am liebsten schon wieder abziehen möchte, wenn ich merke, wie eine unreife junge Dame nach 2 Erfolgsfilmen jetzt rumgereicht wird, wo bei mir schon die rote Überbewertet-Karte in der Brusttasche zuckt ...

PS: Und was soll das ganze dumme reißerische Gerede (Sowohl der Aufruhr als auch die Verstörung einiger Filmbesucher) über Sachen, die wir in den 1970ern dachte ich schon unlängst abgehakt (ausgesprochen und aufgeklärt) haben? Das reicht heute aus um ins Gespräch zu kommen? Sind die Emo Hipster heute so prüde, dass dieser Film wieder aneckt? Traurig.

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