Es waren Kritiken wie diese: zäh wie Gummi Wo sind bloß die Zeiten hin verschwunden, in denen große Namen auch für große Filme standen? Früher hieß es: Bruce Willis? anschauen!, Nic Cage? anschauen!, Johnny Depp? anschauen! ... die mich denken ließen, dass wie früher schon an Filme so heran gegangen ist, heute nicht viel mehr dazu gelernt haben wird. So wundert es auch nicht, das der Film bei dem Klientel, dass er wohl versehentlich in Deutschland angesprochen hat, durchgefallen ist. Hier hofften wohl einige auf Action-Good-Cop-Bad-Cop. Und so wird ein gut erzählter Kinostreifen zu einem Rezensionsflop. Zu unrecht wie ich finde.
Tja, daran sieht man mal wie subjektiv alles ist. Seine Beispiele sind für mich zwar keine grottenschlechten aber auch keine bedingungslos "großen" Namen. Und es gab nie eine Zeit, wo "große" Namen etwas garantieren konnten, was subjektiv und individuell von jedem anders empfunden werden kann. Weder heute, noch damals. Ich kenne nur wenige gute Filme von jenen die dort aufgezählt wurden, und wahrscheinlich nur wenige gute Filme von jenen, die ich aufzählen würde ...
Das hier ist kein "zäher", sondern ein "ruhiger" Film, der Aufgrund seiner Besetzung, seines Titels und seines Cover-Textes ein Klientel anzieht, welches Action-geladene Spannung erwartet. Anstelle des von vielen erwarteten Spektakels ist es jedoch ein Drama mit ein wenig "Reality"-artigem Touch, der zwar nicht ausgereift sein mag, aber der der Geschichte gut tut und in seinem Genre auch mit ein paar Sehgewohnheiten bricht. Kein 10.0 Film, aber auch kein Flop.
Was allerdings wirklich ein wenig nervt ist, Al Pacino und Ray Liotta immer und immer wieder in Polizei-Dramen zu sehen. Ich denke das Feld sollte mehr mit neuen Gesichtern arbeiten.
Die Geschichte ist eine atmosphärisch buch-artig erzählte Lebensgeschichte in der der Zuschauer aus der Perspektive einer dritten Person dicht am Protagonisten über die Schulter schaut, während sich das #Drama um ihn herum verdichtet.
Weniger ob Geschehnisse vorhersehbar sind, als denn wie die Akteure damit umgehen scheinen die Säulen des Filmes, den dramaturgischen Schwerpunkt zu bilden, und im Gegensatz zu vielen Kritikern hier empfand ich die "heruntergefahrene" Spielweise dabei als eher realitätsnah und auf seine Weise packender, als diese aufgerissenen Augen und entsetzten Gesichter anderer Filme. Viele Filme werden oft als spannend umschrieben, wenn ich sie schon als operettenhaft übertrieben empfinde und sich bei mir die innere Anspannung die mich den Film als spannend empfinden lässt aufzulösen beginnt, weil ich diese Übertreibung nicht mehr "glauben" kann. Deswegen ist eine vorsichtige Dosierung für mich oft eher ein Indiz für Qualitätsanspruch der Macher. Aber natürlich ist das nicht automatisch ein Garant für Irgendetwas.
Wie gesagt: Kein 10.0 Film der für immer haften bleibt. Aber ein Film mit einer eigenen Atmosphäre, die sicherlich nicht jedem gefällt.
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