Das Geheime Leben der Worte

Britta Leuchner
Geschrieben von:

Britta Leuchner

Filmkritikerin, freie Publizistin

Filmrezension

Das Geheime Leben der Worte

Eine Kritik zum Kino-Film

Preview Abbildung des BluRay DVD Covers zum Kinofilm - Das geheime Leben der Worte

BluRay/DVD Cover zum Kinofilm "Das geheime Leben der Worte" aus dem Jahr 2005, mit den Schauspielern Tim Robbins und Sarah Polley (v.l.n.r.)

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Lesedauer: 3 mins

The Secret Life of Words (EN) | Das Geheime Leben der Worte (DE) | 2005

Regie: Isabel Coixet
Drehbuch: Isabel Coixet
Originalsprache: Englisch
Produzenten: Esther García
Musik: Jaume Roures
Kamera: Jean Claude Larrieu
Schnitt: Irene Blecua

Schauspieler (Cast):

Sarah Polley: Hanna
Tim Robbins: Josef
Javier Cámara: Simon
Sverre Anker Ousdal: Dimitri
Steven Mackintosh: Dr. Sulitzer

Produktion: Deseo, El, Hotshot Films, Mediapro
Produktionsland: Spanien
Länge: 111 Min. | Freigabe: FSK 6, JMK 12

Vorab-Fazit: Sehenswerter aber schnell unterfordernder Film mit verschenktem Potential. Der Plot ist eine Umarmung, aber auch eine Herausforderung. Denn ein großer Plot kann oft ersticken, oder nicht genug Gewürz bekommen um seine Erwartungen zu erfüllen, oder in Überladung untergehen.

Dieser Film glänzt an vielen Stellen, aber an Überladung untergehen tut er gewiss nicht. Und überflüssig fast schon zu erwähnen, dass Tim Robbins bei mir ein Garant dafür ist, dass ich mich für einen Film interessiere. Aber dennoch geht die ganze Sache hier nicht so ganz auf. Immer wieder gibt es Stellen an denen etwas gefühlt fehlt. Hier ist es eine fehlende Nahaufnahme, da eine zu schwache Geste, da ein fehlender gekonnter Regie-Griff oder eine Idee für eine andere Umsetzung. Kaum ein Moment in den man wirklich versinken kann oder sich in Details der Umsetzung verlieben kann. Berechtigt natürlich die Frage, ob das immer Not tut, wenn es um "die Sache" geht, zum Beispiel die Botschaft des Films, die nicht "verschwimmen" soll in Filmstilistik, etc. Ansätze gibt es viele, und ich bin keinem gegenüber nicht aufgeschlossen, sofern sie in ihrer ganz eigenen Konsequenz funktionieren oder als solche dann auch verstanden werden können. In diesem Fall hier scheint es aber kein "Prinzip" zu sein sondern einfach ein Mangel. Zumindest fühlt es sich so an.

Der Film will irgendwie keinen Rhythmus entwickeln, manche Ideen kommen nur sehr zaghaft durch oder sind zu schwach. Obwohl ich viele Filme genau dafür mag, dass sie nicht soviel wollen und nicht so bemüht um Ideen oder Höhen und Tiefen daherkommen und die Geschichte für sich sprechen lassen, geht genau das hier seltsamer Weise nicht auf. Es hinterläßt das Gefühl von Versäumnissen. Ja gute Filme zu machen ist bekannter Maßen eine große Kunst. So richtig will er nicht landen. Vielleicht liegt es daran, dass der Schauspieler, den man so gern in Aktion sehen möchte, den ersten Teil des Films über mit geschlossenen Augen im Bett liegt und der Filmpartner es nicht schafft diese Szenen allein zu tragen. Oder vielleicht ist ein Öl-Bohrturm schwer mit der Kamera einzufangen. Oder auch eben nicht, und es wurde nur versäumt es richtig zu machen. Oder die oft etwas hölzernen Dialoge wollen nicht richtig so gewollt erscheinen, dass man ihnen glaubt, dass sie mit Absicht so hölzern sind. Ich habe wirklich versucht dem Film jegliches eventuell gemeintes als gut gekonntes Element umzuinterpretieren, es blieb für mich lückenhaft. Vielleicht fehlen auch Nebenhandlungen oder tiefere Motive der Figuren. Klar, auch das kann gewollt sein. So wirkt es aber nicht.

Es reicht mir halt nicht aus, dass ein Film sich als anspruchsvoller Film "kleiden" möchte. Auch wenn ich das "Kleid" mag. Aber ich habe trotz ausgiebiger Erfahrung und Leidenschaft für langatmige tiefer gehende Filme drei Anläufe gebraucht, um den Film zu Ende zu schauen, da ich unterfordert war.

Dabei will ich diesen Film mögen und bleibe bei meiner Empfehlung ihn anzuschauen, da er eines auf jeden Fall NICHT ist: stumpfer #Mainstream.

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