Damaged

Britta Leuchner
Geschrieben von:

Britta Leuchner

Filmkritikerin, freie Publizistin

Renzension zum Kinofilm mit Starbesetzung

Damaged

Ist das der neue Durchschnitt im Streaming Kino?

Preview Damaged Crime Motion Picture Vincent Cassel Samuel L. Jackson
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Lesedauer: 2 mins

Weiß man ein wenig um den filmischen Flair den Schauspieler wie Vincent Cassel und Samuel L. Jackson in ihren jeweiligen Kino-Kategorien umgibt und stolpert dann im Streaming Angebot ausgerechnet über einen in solch ungewöhnlicher Kombination international besetzten klassischen Krimi, was ja schon allein für sich als Genre in der Kategorie selten ist, und dann heißt dieser Krimi unter der Vorgeschichte Jackson's mit Filmen wie "Unbreakable" (Rolle mit Glasknochenkrankheit) auch noch "Damaded", wird man sofort hellhörig und erwartet ein tolles überraschend anderes Filmerlebnis. Gerade die beiden in einem Cast lässt ein auf innovatives Kino hoffen. Und dann noch in einem "Wer ist der Mörder" Spiel. Ein Genre was ja eher TV-typisch vorbeschrieben ist, aber einem immer das Gefühl gibt, dass das Potenzial wenn richtig gemacht, von diesen Formaten eigentlich nicht ausgeschöpft ist.

Ob das an dem Genre liegt, kann ich selbst als Cineastin mit Jahrzehnten von Erfahrung nicht beantworten, aber lieder reiht sich dieser Streifen - und das überracht mich bei diesen Schauspielern aufs Äußerste - genau da ein, wo man solcher Art Filme im abendlichen Gebührenfernsehen für gewöhnlich einordnen würde: Stangenware.

Schade, das hätte durchaus Potential für einen Ausnahmekrimi ala "7even" gehabt. Vor allem in der Cast Kombination (Cassel, L. Jackson). Leider wurde schon bei den Eingangs-Dialogen schnell klar: OK, das wird wohl eher eine lasche TV-Abend Krimi-Soße. Und so bleibt es auch. Trotz des wirklich potentiellen interessanten Plots auf dem man hätte das Ganze schön auffädeln können wie sich alles ineinander verstrickt und dann entfädelt, hatte man den Eindruck hier wurde nicht eine Sekunde darüber nachgedacht wie man eine Szene hätte "ausbauen" können. Alles irgendwie dahin geredet. Und nein, es war nicht diese Art gewollte Unterspannung, die in manchen Filmen den Charme ausmacht. Es war einfach nur nicht ausgearbeitete Dialogregie und somit jede Szene irgendwie ein bisschen enttäuschend. Weil man dachte: da kommt noch was. Aber dann kam der Schnitt zur nächsten. Auch von der Bildgestaltung her keine sonderlichen Ideen die es hätten auffangen können. Ich finde es geradezu fahrlässig solche hochkarätigen Schauspieler so zu verheizen. Ich weiß nicht woran es lag, ob die Chemie im Cast einfach nicht stimmte, ob die Regie nach Anfangsstreitigkeiten nicht mehr um die Szenen gekämpft hat, oder ob das Ganze unter Corona gedreht oder geschnitten wurde. Wie auch immer. Schade. Sehr viel Potential verschenkt.

Gute Besetzung, gute Grundidee... hätte man mehr draus machen können.

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