Ich glaube ich verstehe den Konflikt vieler hier und vieler gegenläufiger Kritiken. Soderbergh Liebhaber wollen nicht begreifen warum er sich an solch ein "Emmerich" Thema herangemacht hat und die sagen wir mal "Emmerich"-Liebhaber haben Soderberghs Variante als vergleichsweise "öde" empfunden. Was aber eigentlich keine Ödigkeit sondern Soderberghs Versuch Tiefe und Getragenheit in den Erzählrhythmus reinzukriegen ist.
Genau da liegt der Hase im Pfeffer begraben, wie man so schön sagt: Soderbergh wollte eine Variante für jene Leute anbieten, die die Sacral-Chöre-Trommelwirbel-Emmerich Filme im #MTV 0,5 Sekunden Schnitt-Rhythmus nicht mögen, aber dadurch sonst gar keinen Epidemiefilm hätten schauen können. Er wollte quasi für Jene den etwas anderen Epidemiefilm und hat dabei wahrscheinlich bei vielen das Gefühl von "weder Fisch noch Fleisch" hinterlassen.
Ich mag solche Endzeit-Filme, die eine endlose Havarie abspulen grundsätzlich nicht besonders, es sei denn sie gehen eine interessante Symbiose mit anderen Genres ein, oder erzählen primär eine andere Hauptgeschichte, die nur in dieses Setting gesetzt wurde, wie beispielsweise Book of Eli. Mich würde es stark wundern wenn bei Soderbergh sein ganzes Herzblut in diesen Film geflossen ist. Sieht eher nach einer Auftragsproduktion für eine große Produktion aus, die ihn eingekauft hat. Aber betrachtet man die einzelnen Szenen, sind sie technisch genial und einwandfrei nach soderberghscher Raffinesse umgesetzt. Da kann man wenig dran aussetzen.
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