Ist auf den einschlägigen Filmrezensionsseiten wirklich niemandem aufgefallen, dass das Drehbuch, die Dialoge, die Klischees, das Schauspiel, einfach alles grottenschlecht waren? Hier werden Vergleiche mit Fargo gezogen, wird pseudo-kritisert, dass die Sexszenen zu freizügig gewesen wären. Welche Sexszenen? Ich musste mir bei den Kritiken wirklich die Augen wischen. Ist das euer Ernst? Merken wirklich so wenige die Unterschiede von Filmen, wenn sie im gleichen Setting oder der selben Jahreszeit spielen? Oder sind das Promo-Accounts, die versuchen eine #GoldeneHimbeere zu vermeiden?
Hallo? Es hätte mich nicht gewundert, wenn Justin Bieber gleich um die Ecke gekommen wäre im Polizeioutfit und alle gerettet hätte mit einem Thanks Giving Truthahn und dem Satz "Wir sind doch alle Kinder Gottes" ...
Der Film bietet seine schlecht ausgebauten Meta-Ebenen auf einem dermaßen billigen Silbertablett von der Ramschkasse und versucht es als Blatt-Gold zu verkaufen. Und das merkt man doch von der ersten Sekunde!
Und mal davon abgesehen, dass es mir egal wäre: Wo waren denn bitte freizügige Sexszenen? Das wäre ja wenigstens noch etwas, worüber man hätte streiten können. Der Film war einfach nur flach, vorhersehbar in jeder Sekunde, pseudo-dramatisch ohne Grund, einfach nur 'fremdschämen' und selbst diese Kritik ist eigentlich schon zuviel. Über schlechte Filme und zu viel Sex oder Gewalt kann man wenigstens streiten, aber der Film hat nicht einmal das. Nichts außer triefende Plattitüden.
Jeder Konflikt wirkte total gestelzt und herbei gezwungen wie in einer Soap. Die Schauspieler rollten die Augen und runzelten ihre Stirnchen wie in einer TV-Seifenoper oder Realityshow oder im Schultheater, und wer diesen Film mit Fargo vergleicht, hat meiner Meinung nach das wahre Kunstwerk und die Subtilität hinter Fargo null verstanden. Ich konnte mir in diesem schon vom Titel her nichts Gutes verheißenden Streifen namens "Cold Blood" selbst an den gewolltesten dramatischen Stellen ein ungewolltes Lachen wegen ungewollter Ironie nicht verkneifen.
Sie schaut ihm traurig mit wehendem Haar hinterher: "Was ist wenn du nicht anrufst?" - "Dann bin ich tot" ...
Ich wurde schon misstrauisch nach den ersten mit gepresstem Raunen gesprochenen Worten im Film, die wie Klischee-Werbesprüche für ein Waschmittel sich aus dem OFF der Landschaft ins Auto verlagerten. "Was ist ein zu Hause? ... Ich weiß es nicht" Und bis zum Schluss hielt der Film stur an der Annahme fest, er sei ein dramatischer Film, dem man mit raunender Stimme ohne Inhalt einen tieferen Sinn einpflanzen kann. Der aber gänzlich fehlte. Da nützt es auch nicht, dass jede Szene erklärt wurde, wie man es aus Telenova TV-Szenen kennt. Das macht es wahrlich nicht besser.
Ich habe immer darauf gewartet, dass gleich die "Switch" Einblendung kommt, die mich aufatmen lässt, dass das Ganze eine Verarschung von einer Sketch-Fernsehsendung war.
Nicht eine einzige Szene war auch nur im Ansatz schlüssig, noch glaubhaft oder in irgendeiner erdenklichen Weise spannend. Kein Motiv logisch aufgebaut oder fesselnd an der Rolle oder die Figur angeknüpft oder in den Filmplot eingearbeitet. Alles wirkt wie aus einem schlechten Werbefilm mit peinlichen Pseudodialogen:
"Wo ist ihr Mann?" - "Er ist auf der Hirschjagd." - "Ist er bewaffnet?" ...
Nein. Ich jage Hirsche immer mit einer Axt ... Kopfschüttel
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