Die schrecklichsten Musikhüllen aller Zeiten müsste die Kategorie hier heißen, doch Online Serien und Kategorien dieser Art gibt es schon zur Genüge im Netz. Deswegen haben wir auf solche Sparten verzichtet. Das eine oder andere erschreckend gruselige Plattencover wollten wir euch dann aber doch nicht ersparen, wenn es uns unterkommt. Und ich fand dieses Cover von Prince ist auf jeden Fall ein "Fundstück der Woche" wert.
Nun ist Prince eh nicht gerade für seinen dezenten eleganten Stil, sondern eher für einen sehr ... sagen wir mal ... extra-vakanten optischen Stil bekannt, der schon tendenziell in Richtung #DragQueen geht. Gepaart mit dem Wissen um seine im ewigen Stimmbruch befindlichen Stimme, seinen typischen sehr eitel wirkenden Tanzposen und dem Wissen darum, dass er ein genialer Multi-Instrumentalist ist, ersteht ein Bild, wo Nichts zum anderen passt. So gesehen ist dieses Cover aber schon wieder konsequent. Ich möchte mir aber gar nicht ausmahlen, wie es auf Menschen wirken muss, die den Künstler überhaupt noch nicht kennen.
Es macht fast den Eindruck als demonstrierte Prince (zwischenzeitl. "The Symbol") hier eine umgekehrte Gleichberechtigung des Mannes in Sachen "Körper lasziv zur Schau tragen". Dass er dabei aber auch noch eins-zu-eins wie gewisse Frauen in gewissen Magazinen posiert und einen Schmollmund macht, treibt das Ganze wirklich ziemlich auf die Spitze. Für mich etwas schwer vorzustellen, wie solch ein Cover als Sammlerstück im Plattenregal eines Sammlers prunkt. Ganz unabhängig davon ob derjenige Frauen - oder Männerkörper mag.
Man kann bei Prince nur hoffen, dass er im Alter, biologisch bedingt, unausweichlich und unkorrigierbar, etwas von seiner glatten Abgelecktheit verliert, die mich zugegeben etwas stört, trotz des ihm nachgesagten Wissens um sein musikalisches Genie. Ich würde soweit gehen zu behaupten, er würde dabei etwas gewinnen. Ich könnte ihn mir z.B. gut mit grauen Strähnen an den Schläfen und im Bart und mit kleinen Krähenfüßen um die Augen vorstellen.
Der Aufschrei wenn er sie zum ersten mal erblickt - morgens vor dem Spiegel - würde sicher stark an manche seiner Gesangseinlagen erinnern.
Ich muss auch zugeben, dass ich mit Prince rein von der sehr plastischen Klang-Philosophie seiner Songs her, nie so richtig mit ihm warm geworden bin. Aber Fakt ist, das Prince einige legendäre Songs geschrieben hat, die unbestritten und getrost zur Musikgeschichte dieses Jahrhunderts gezählt werden dürfen.
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