Es scheint fast so, als sterben dieses Jahr mehr mir namentlich oder persönlich bekannte Menschen als zuvor, man könnte sagen wie am Fließband, oder kommt es nur mir so vor? "Jedes Jahr sterben vielen Menschen", heißt es dann meist aus dem Munde eines Freundes, der sich gerade gern als weise zeigen möchte. Aber ich spreche von einem Gefühl, und Gefühle sind nicht rational. "Fallen um wie die Fliegen", hätte man früher scherzhaft gesagt, oder früher hörte man auch oft die Alten sagen: "Die Einschläge kommen immer näher ..." . Eine Redewendung aus Kriegszeiten, wie man sich denken kann, aber, auch wenn ich solche übergebliebenen Sprachkonstrukte nicht sonderlich mag, "treffender" kann man es in diesem Falle kaum ausdrücken. Zumindest was mein Bauchgefühl betrifft.
Von namhaften Filmemachern, Autoren und Theaterleuten über bekannte Medienpersonen in der Politik und Kultur bis hinzu Schauspielern, Pop-Stars aber auch Menschen im unmittelbaren Umfeld, viele von Ihnen sind dieses Jahr gestorben. Und, ich weiß wirklich nicht woran das liegt - aber gefühlt schienen es dieses Jahr mehr zu sein.
Wir haben hier ja bereits zum Medienrummel um den Tod von Michael Jackson Stellung bezogen und vertreten auch immer noch die Meinung, dass bei allen Pro und Contras zu den Persönlichkeiten und dem Medienhype um ihren Tod herum: letztendlich ist da gerade ein Mensch gestorben. Das ist Anlass genug für ein wenig Bedenkzeit und #Respekt. Vor allem für die Hinterbliebenen, die das Drum-Herum mit aushalten müssen.
Heute Nacht traf es das nächste Schicksal: der bekannte Schauspieler Patrick Swayze erlag seinem tragischen Krebsleiden nach 2 Jahren Diagnose und dennoch unerschöpflichem Optimismus, wenn man ihn dazu befragte. Die Szene, in der Patrick Swayze sich seiner Film-Ehefrau Demi Moore in "Ghost" an einer Töpferscheibe nähert weil er als verstorbener Geist versucht Kontakt mit ihr aufzunehmen, gilt bis heute als eine der erotischsten und meistzitierten Szenen der Filmgeschichte. Er war kein Star und wollte auch keiner sein. Er liebte einfach das Leben. Umso tragischer: Heute Nacht erlag er seinem Krebs. Die wenigen bekannten Filme mit ihm (z.B.:Dirty Dancing, Ghost) waren Welterfolge, aber zeugten auch von einem Menschen, dem das Leben näher war als Hollywood. Sehr sympatisch. Mir wird flau im Bauch wenn ich daran denke, wie sehr sich seine heutige Ehefrau und jetzige Witwe diesen Filmmoment aus "Ghost" vielleicht gerad in diesem Moment in die Realität wünscht. Sie liebten das gemeinsame Reiten und Fliegen. Ich habe einen Kloß im Hals.
Die "Anti-Emos", wie ich sie gern nenne, die das alles albern finden wollen und versuchen den Eindruck zu erwecken über all den Dingen zu stehen, z.B. wenn der Tod einer bekannten Medien-Persönlichkeit thematisiert wurde, tun mir im Grunde meines Herzens ein wenig leid. Es hat nichts mit Intellekt oder etwa damit zu tun, dass man den Medienrummel durchschaue, es hat schlichtweg etwas mit Empathie-Fähigkeit zu tun. Die kann von Bereich zu Bereich bei jedem Einzelnen unterschiedlich stark ausfallen. Ich habe leider wenig Bereiche finden können, in denen ich die Fähigkeit nicht besäße. Somit muss ich wohl in Kauf nehmen dass, jedes mal wenn Menschen durch Tod voneinander getrennt werden, ich wie aus den pink bemahlten Seiten eines Kinder-Peosiealbums entnommen, aufrichtig mit ein paar #Tränen kämpfe ...
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