Die wenigen "Reichen" die hier noch existieren, sollen höher besteuert werden - den #Mittelstand haben wir eh bald gänzlich ausgelöscht - Inhaber gut bezahlter Jobs, die sonst keiner machen will, sollen gefälligst ihr Gehalt unters Volk bringen - der Ausländer verdient zuviel denn er verdient mehr als ich - und die Diäten für politische Ämter seien zu hoch.
Deutschland ist ein neidisches Volk. Das war es schon immer. Nicht ohne Grund hat der #Nationalsozialismus, der ein europäisches und kein rein deutsches Phänomen war, in Deutschland andere Folgen gehabt als in anderen Ländern. Fehlt es Deutschland vielleicht einfach nur an Erfolgsmotivation? Wenn Mitleid eine Tugend ist, warum ist es hierzulande ein Gefängnis? Denn ich finde hier eher jemanden der mir über die Straße hilft, als jemanden der mir zu meinem selbst und hart erarbeiteten Erfolg gratuliert. Das führt letztendlich dazu, dass wir uns umarmter fühlen, wenn es uns schlecht geht. Somit geht es jedem Deutschen, den man nach seinem Wohlbefinden fragt, ... meistens schlecht.
In anderen Ländern wird man mit Freudentränen begrüßt und umarmt, wenn man es geschafft hat, aus dem Sumpf der eigenen Finanzkrise herauszukommen: "Einer von uns hat es geschafft! Seht doch, man kann es schaffen!" - Hierzulande muss man seine persönlichen Erfolge tunlichst verstecken, wenn man nicht den Neid und #Hass anderer auf sich ziehen will. Vielleicht heißt der Ausspruch deswegen "Vor Neid erblassen" und vielleicht sind wir deswegen ein so "blasses" Völkchen. Diätendebatten und sinnlose Gehälterschlachten bezüglich politischer Ämter sind in der Öffentlichkeit (wie z.B. hier: focus-online) wieder einmal und zum hundert tausendsten Male das große Thema.
Wie so oft wird, meiner Meinung nach, hier das Pferd von hinten aufgezäumt. Wie beim Thema #Steuern: Anstelle die Industrie für den Standort Deutschland zu begeistern, wird sie vergrault. Anstatt Staatsbedienstete zu motivieren, werden sie für Diäten und Steuerbegünstigungen beschossen, was a) dazu führt, dass noch mehr Plätze im Innenausschuss leer bleiben, und b) das Misstrauen der Wähler in die Politik nur noch weiter bestärkt wird.
Würde man, so wie ich vorschlug, mehr Transparenz in die Arbeit besagter Verantwortlicher in der Politik hineinbringen und eine Weblogpflicht für die Terminkalender der Akteure einführen, währen a) Staatsbedienstete gezwungen ihr Amt gewissenhaft und ehrgeizig zu führen um wieder gewählt zu werden, und b) würde es den menschlichen Aspekt eines Politikers bei der Arbeit wie jeder andere bei seiner Arbeit zeigen, das Vertrauen in die Politik zurück bringen und niemand würde sich mehr darüber aufregen wenn an einem Tag der Eintrag stünde: "Innenausschuss dauerte 2 Stunden länger als erwartet, bin schnell mit dem Dienstwagen zur Entbindung unseres ersten Sohnes gefahren ...".
Wir begehen einen großen Fehler in den Medien sowie auch in der Politik: Wir halten unsere Bevölkerung für zu dumm um gewisse Dinge zu verstehen und erzeugen Sprengstoff. Und anstelle sie ein wenig mehr zu fordern, bieten wir ihnen leichte Kost und verlieren letztendlich den Draht zu allen.
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