Abbildung des BlueRay DVD Covers zum Kinofilm - Die 5. Welle - 2016
BlueRay/DVD Cover zum Kinofilm "Die 5. Welle" aus dem Jahr 2016, mit den Hauptdarstellern Chloë Grace Moretz und Matthew Zuk.

Kritik zum Film : Die 5. Welle

Der Trick mit der Buchverfilmung

Was sich heute alles als #Buchverfilmung tarnt! Es müsste ein Schutzsiegel auf diese Bezeichnung geben, die nur angewendet werden darf, wenn ein literarischer Zirkel dem Film dieses Prädikat zugesteht und man ausschließen konnte, dass hier kein doppeltes Spiel betrieben wurde. Das #Buch erschien 2014, der Film 2015. Filmproduktions-Vorbereitungen dauern in der Regel zwischen 1 bis zu 5 Jahre. Die Produktion selbst auch noch mal ein Jahr. Zu kurz ist der Abstand um glauben zu können, dass das Buch wirklich vor dem Film da war. Hier wurde eher versucht den Film interessanter zu machen als er ist, in dem man vorher eine Romanversion auf den Markt schleudert während der Film schon längst in Planung war.

Anmerkung 1: Kann man zu solch einem "Schinken", der wie Dauerbeschallung aus dem TV-Nachmittagsprogramm anmutet, überhaupt eine ernst zunehmende Rezension schreiben? Für wen? Und was sagt es über den Rezensenten aus? Warum hat er den Film gesehen und lässt sich auf eine Besprechung herab? Ganz einfach! Weil es manchmal sein muss, sonst kommen sie immer mit diesem Müll durch.

Anmerkung 2: Kleine Warnung vorweg! Diese Rezension ist weder sachlich noch nett, sondern spontan und emotional. Also nichts für zarte Gemüter. Ich hatte nicht die Erwartung nach dem Lesen dieser Kritik noch als netter Mensch gesehen zu werden.

Anmerkung 3: In der Regel neige ich zu Kritiken mit Tendenz zur Entlarvung von Doppelmoral in Filmkritiken und bin oft sehr hart im Urteil gegenüber pseudo-intellektuellen Filmen, die weder Fisch noch Fleisch sind, aber versuchen unglaublich hoch daher zu kommen und dabei aber ganz flach über der Untergrenze entlang schrammen, während ehrlich gemachte Entertainment-Schmonzetten von mir als ARTHAUS Gucker auch mal ein aufrichtiges Prädikat "Was drauf steht ist auch drin, das ist ok." bekommen. Warum also hier die Aufregung um eine offensichtliche Entertainment-Schmonzette? Nun, weil sie in so vieler Hinsicht meiner Ansicht nach verlogen ist und mit ganz billigen Tricks arbeitet und dabei intern als Box-Office Erfolg gehandelt wird. Hier gilt es Flagge zu zeigen und die Rote Karte zu ziehen!

Die Verzweiflung bei gnädigen Moretz-Anhängern ist groß: Woran kann es denn nur gemangelt haben, dass der Film so verrissen wurde? Das kann man kurz und knapp vorweg nehmen: Drehbuch-Qualität. Dialog-Regie. Logik. Glaubhaftigkeit durch nachvollziehbares Verhalten der Figuren. Korrekte Einkategorisierung des Films. Gutes Casting. Spannung. Ehrlichkeit in der Inszenierung. Aufrichtige Bemühungen einer gut erzählten Geschichte und ein paar Innovationen in dem Genre.

Glauben die Macher dieses Teeny-Streifens allen Ernstes, dass die Kinder dieser Zeit alle dermaßen unterbelichtet sind? Auch wenn viele der harten Kritiken zur Kino-Soap ("Film" möchte ich es eigentlich nicht nennen) köstlich geschrieben sind, halte ich diese im Durchschnitt immer noch für viel zu gnädig verfasst. Sie machen den Eindruck, der jeweilige Rezensent hätte innerhalb oder nach den ersten 15 Minuten noch Hoffnung gehabt. Ich frag mich nur auf was? War da doch schon "Chloää", die blondierte Fönwelle mit ihrem Teeny-Speckhintern bereits ein mal ganz schlecht mit einem viel zu leichten Plastik-Maschinengewehr durchs Bild gelaufen und hat kurz danach ihrem kleinen Bruder ein stümperhaftes Gute-Nacht-Liedchen geträllert. Im passenden ET-Telefonieren-Nach-Haus Retro Colorgrading Filmlook, versteht sich. Denn ihr Brüderchen sieht stark nach dem Jungen aus diesem Film der 1980er aus. Da muss natürlich auch die passende Lichtstimmung her. Und das alles mit einer ganz schlecht aufgesetzten Mamma-Miene einer 19!-Jährigen, die dabei auch noch versucht, die Miene einer warmherzig klugen Chloääää darzustellen, was eher so anmutet, wie wenn kleine Kinder ihre Eltern im "Erwachsen-Gucken" imitieren

A pro pos Brüderchen: Überhaupt ist die Familie hoch interessant gecastet, denn hier scheinen die Gene weit bevor die ersten "Anderen" den Planet unterwanderten verrückt gespielt zu haben und man fragt sich wie bei der Mutter, dem Vater und diesem Brüderchen, diese Tochter heraus gekommen sein mag. Ein Kuckucksei? Es legt kein Ei sondern den Verdacht nahe (was von Seiten ihrer Anwälte mit Sicherheit verhindert werden würde öffentlich zu machen!), dass Chloäää nicht die erste Wahl für diese Schmonzette war. Insbesondere wenn man sieht, dass der Rest der Familie halbwegs zusammen passt. Als wäre es nicht schon erbärmlich genug darin zu erscheinen muss man obendrauf auch noch resümieren, dass sie vielleicht sogar eher der Trostpreis war.

Mrs. Moretz ist in den USA das was in Deutschland Herr Schweighöfer ist: eine nicht nachvollziehbare lächerliche Popkultur-Erscheinung, die sich vom MTV-Publikum der 1990er einfach auf das post-souveräne Teen-Kino verlagert hat. Mit gepflegter Fangemeinde, die versucht allen weis zu machen, wie süß doch ihr Objekt der Begierde sei. Während man fortwährend sich versucht das damit zu erklären, dass bei jenen wahrscheinlich einfach nur der Hormonspiegel gerade ziemlich durcheinander geraten ist und dabei niemanden aufzufallen scheint, dass es mal ursprünglich in diesem Metier um etwas anderes ging. Chloäää sowie ihre recht aufsässigen Fans im Netz jedenfalls sind selbst noch mitten in der Postpubertät. Und ein paar Erwachsene greift man noch mit dem "Schwiegersöhnchen/töchterchen-Effekt" ab, inklusive ein paar Mütter mit Verständnis "für das taffe Mädchen" das auf der Female-Hollywood-Welle versucht zu reiten und von sich bereits als Frau spricht (!), und einem Haufen älterer Männer, die gern junge Mädchen über die Leinwand hüpfen sehen. Was ja ein lukratives Geschäft ist, wie wir seit Emma Watson, Vakander & Co wissen.

Comments

Anonymous

Autsch! das war böse geschrieben! ... Aber menschlich...

Herr K.

Ziemlich gutes Argument mit dem erst kurz davor erschienenen Buch, sowas würde mir gar nicht auffalen. Könnte schon gut sein, dass die damit den Film interessanter machen wollten. Zum Rest der Kritik muss ich sagen würd ich so unterschreiben, den Film fand ich auch nur grottig.

Ladenhüter

Das ist ja echt ne verblüffende Erkenntnis, dass das Buch vor dem Film da war...

Herr K.

Es geht darum, dass das Buch SEHR KURZ vor dem Film erschien, dieses kleine Detail ist entscheidend bei diesem Kritikpunkt.

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